Die Kostenträgerrechnung ist der Teil der Kostenrechnung, der die gesamten in einem Unternehmen angefallenen Kosten den einzelnen Produkten, Dienstleistungen oder Projekten (sogenannten Kostenträgern) zuordnet, um deren Selbstkosten zu ermitteln, die Preiskalkulation zu ermöglichen und die Wirtschaftlichkeit zu beurteilen. Sie ist der dritte Schritt der Kostenrechnung nach der Kostenartenrechnung und Kostenstellenrechnung und gliedert sich in die Kostenträgerstückrechnung (Selbstkosten pro Leistungseinheit) und die Kostenträgerzeitrechnung (Betriebsergebnis pro Periode).
Die Kostenträgerzeitrechnung ist eine kurzfristige Erfolgsrechnung (auch Betriebsergebnisrechnung genannt), die das Betriebsergebnis eines Unternehmens für einen bestimmten Abrechnungszeitraum (z.B. Monat, Quartal) ermittelt, indem die Umsatzerlöse eines Kostenträgers den ihm zurechenbaren Kosten gegenübergestellt werden. Sie dient dazu, die Wirtschaftlichkeit einzelner Produkte oder Dienstleistungen zu bewerten und zu identifizieren, welche Produkte zum Unternehmenserfolg beitragen oder Verluste verursachen.
Die Kostenträgerstückrechnung ist eine Kalkulationsmethode der Kostenrechnung, die darauf abzielt, die Selbstkosten eines einzelnen Produkts oder einer Dienstleistung (des Kostenträgers) zu ermitteln, um Preisentscheidungen treffen, Angebote kalkulieren oder die Wirtschaftlichkeit eines Produkts bewerten zu können.
Die wichtigsten Methoden der Kostenträgerstückrechnung sind:
1. Divisionskalkulation (Massenproduktion eines einheitlichen Produkts): Die Gesamtkosten werden durch die produzierte Menge geteilt, um die Stückkosten zu ermitteln.
2. Differenzierende Zuschlagskalkulation (Serien- oder Einzelfertigung unterschiedlicher Produkte): Die Gemeinkosten werden mithilfe von prozentualen Zuschlagssätzen, die auf den Einzelkosten basieren, auf die Produkte umgelegt (>>>hier mehr lernen>>>).
3. Äquivalenzziffernkalkulation (Fertigung von gleichartigen Produkten (Sortenfertigung) in einem gemeinsamen Prozess): Es werden Äquivalenzziffern verwendet, um unterschiedliche Varianten eines Produkts in eine einheitliche Basis umzurechnen, bevor die Kosten verteilt werden (>>>hier mehr lernen>>>).
4. Restwertmethode bzw. Schlüsselungskalkulation (Kuppelproduktion, bei der neben dem Hauptprodukt zwangsläufig Nebenprodukte anfallen): Die Kosten der Kuppelprodukte werden entweder auf Basis des Restwerts der Nebenprodukte oder über Schlüsselungsfaktoren aufgeteilt.

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